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Dem Volumenstrom den schrecken Nehmen

Foerdern und Heben
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DPD Deutschland nutzt „Mass Flow Detection System“ in verschiedenen Depots


Dienstag, 15:00 Uhr – die ersten Zustellfahrzeuge stehen auf dem Gelände von Hub 160 Raunheim vor den Entladetoren der Halle 5. Hub 160 Raunheim, so lautet die unternehmensinterne Bezeichnung der Hauptumschlagbasis des KEP-Dienstleisters DPD Deutschland vor den Frankfurts. Nachdem die Fahrzeuge peu à peu an einem der 19 ­Entladetore angedockt haben, beginnt die physische und datentechnische Vereinnahmung der Ladung. Neben Paketen jedweder Größe werden durch die Spediteure Kanister, Teppichrollen und Autoreifen angeliefert – wobei sich noch diverse weitere Warenkategorien aufzählen ließen. Durchschnittlich 150.000 Sendungen pro Tag warden über den Standort in der Nähe des Rhein-Main-Flughafens in das Netz des Dienstleisters eingespeist oder direkt auf den Weg zu Kunden aus dem B2B- oder B2C-Bereich in Hessen und Rheinland-Pfalz gebracht.

Im Wareneingang unterscheidet DPD zwischen Leichtgut sowie sorterfähigen und nichtsorterfähigen Sendungen. Gemäß diesen Kategorien werden die Güter einer der Förderstrecken in Halle 5 zugeführt. „Während in den Bereichen Leichtgut und sorterfähige Güter eine automatische Sortierung möglich ist, trifft dies für große oder auch unförmige Pakete nicht zu“, so Markus Eilbacher, Manager Technology bei DPD Deutschland, im Gespräch mit der Redaktion. „Die nichtsorterfähigen Pakete, in unseren zwölf Hauptumschlagbasen fallen rund 200.000 Pakete pro Tag in diese Kategorie, verursachen in der Regel einen hohen manuellen Aufwand, ohne dabei Mehrumsätze zu generieren. Doch damit soll bald Schluss sein.“

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01 Markus Eilbacher (l., ebenfalls im Bild zu sehen Chefredakteur Winfried Bauer): „Die Erfahrung des Pilotprojekts am Standort Mörsdorf haben uns davon überzeugt, das MFDS in weiteren Paketzentren zu installieren“
Paketvereinzelung nicht Erforderlich

Die Zuversicht schöpft Eilbacher aus den Erfahrungen mit dem „Mass Flow Detection System“ (MFDS) des Unternehmens Datalogic. Mit dem System ließe sich eine 85- bis 90-prozentige Erkennung und geeichte Volumenvermessung von auch aneinander gereihten Paketen realisieren. „Vorherige Systeme benötigten immer eine Vereinzelung der Pakete.“

Während seines Besuchs der Messe Logimat im April 2023 machte Eilbacher auch am Stand von Datalogic halt. Nach der Schilderung der Aufgabenstellung konnte Oliver Trefz, DACH Key Account Manager Transportation and Logistics, Datalogic S.r.l., Niederlassung Central Europe, Langen, auf einen Problemlöser hinweisen. Da die beiden Unternehmen bereits in der Vergangenheit gemeinsam Projekte realisiert hatten und die Chemie stimmte, wurde als nächster Schritt der potenziellen Zusammenarbeit in puncto MFDS am Stammsitz des Anbieters von Systemen der automatischen Datenerfassung und der Fabrikautomatisierung in Bologna ein Besuch vereinbart. Im Datalogic-Testzentrum stand dem Team um Eilbacher ein voll funktionsfähiges MFDS zur Verfügung. „Während der Zeit in Italien konnten wir das System auf Herz und Nieren prüfen. Alle für uns relevanten Szenarien wurden durchgetestet.“

Die Ergebnisse waren laut Eilbacher so überzeugend, dass die Entscheidung fiel, ab Mitte September des vergangenen Jahres eine Applikation im Hub 10 Mörsdorf aufzubauen. Nach einer vierwöchigen Testphase unter den rauen Bedingungen des Echtbetriebs stand fest, bis Ende des Jahres 2023 die Hubs Raunheim und Ludwigsburg ebenfalls mit der Technologie auszustatten.

 

Designkonzept

Teilsysteme 

Details      
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Dimensionieren
  • 3-köpfiges System auf Basis von Legal For Trade (LFT-)Messsystem DM3610
  • Objekterkennung und -trennung
  • Eichfähige Objektdimensionierung 
Scanning and Tracking
  • Lesegerät DS8110 und Area Imager AV900 zum Lesen von Barcodes (lässt sich an Anforderungen des Anlagenbetreibers anpassen, d. h. nur Lesen von oben usw.)
  • System-Steuergerät SC5100 korreliert Barcode und Objektdimensionen/-standort und übermittelt Ergebnisse an Host
Bildverarbeitung
  • Farbbild empfangen und mit jedem getrennten Artikel korrelieren, Bildströme von Area Imager empfangen
  • Zusammengefügtes Bild basierend auf Objektdimensionen/-standort generieren
  • Zusammengefügtes Bild und Übersichtsbild auf FTP-Server übertragen

 

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02+03 Die abrechnungsfähige Vermessung von nichtvereinzelten Sendungen, die jede erdenkliche Objektform haben können, ist ein Merkmal der Lösung. In den Fotos zu sehen ist eine Installation im Testzentrum des Herstellers
D4-Konzept Eingeführt

Im Rahmen der Implementierung hat der KEP-Dienstleister die Vorgänge Detect (Erkennen), Dimensionieren, Dekodieren und Darstellen der nichtsorterfähigen Sendungen automatisiert. „Man könnte auch sagen, DPD hat das D4-Konzept umgesetzt“, so Jan Walker, Sales Director DACH & Eastern Europe Industrial Scanning & Marking, Datalogic S.r.l., Niederlassung Central Europe.

Zur Installation des Systems waren geringe Modifikationen an der Fördertechnik notwendig. So mussten die Mitarbeiter der Budde Fördertechnik GmbH, Bielefeld, zum Beispiel Ausschnitte an den Seitenwangen der Bandförderer vornehmen, damit die Laserscanner die Barcodes über die komplette Höhe des Pakets erfassen können. Von Seiten der Steuerungstechnik her betrachtet, ließ sich das System ohne Eingriffe in die Anlagensteuerung integrieren, auch eine Reduzierung der Fördergeschwindigkeit ist nicht erforderlich.

Momentan weist das System in Raunheim eine Erkennungsrate von 85 Prozent auf. „Wenn man die Rahmenbedingungen zugrunde legt, hierzu gehören zum Beispiel sich gegenseitig abschattende Pakete oder aufgrund der Objektform bewegliche Ware auf der Fördertechnik, ein guter Wert“, urteilt Eilbacher und verweist im gleichen Atemzug auf die Abteilung Operational Excellence. Deren Aufgabe bestehe darin, basierend auf den Erkenntnissen des Anlagenbetriebs die Prozesse zu schärfen. „Mitunter werden die Sendungen mit dem Barcodeetikett nach unten auf die Fördertechnik gelegt. Das Personal nachzuschulen, was wir zurzeit tun, ist ein probates Mittel, dadurch hervorgerufene no reads zu vermeiden.“

Drei Standorte, neun Systeme

Aber schon das aktuelle Niveau sorge für eine kurze Amortisationszeit. Eilbacher: „Das Volumen nichtsorterfähiger Sendungen am Standort Ludwigsburg beläuft sich auf circa 2.500 Pakete pro Tag und pro System. Die Amortisation der Investitionskosten wird innerhalb von zwölf Monaten liegen.“ Vor diesem Hintergrund ist es nicht erstaunlich, dass DPD Deutschland in der Zwischenzeit neun Systeme an den Standorten Mörsdorf, Raunheim und Ludwigsburg nutzt. Im dritten Quartal stehe darüber hinaus im Hub Heilbronn der Aufbau eines Systems auf dem Programm.

Das Potenzial der Technik bleibt der Branche nicht verborgen. So sind laut Walker mehr als 25 MFDS seit Mitte des vergangenen Jahres bei einem anderen Paketdienstleister im Einsatz.
 

Winfried Bauer

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Fotos: Datalogic, DPD Deutschland, f+h • www.dpd.com | www.datalogic.com

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